Einblick in das Alltagsgeschäft zu Covid-Zeiten

Tatort: Büro WomenFairTravel

Wäre es nicht echt, wäre es ein echter Slapstick: Ein Tag aus dem Arbeitsalltag von Evelyn zu Zeiten des Beherbergungsverbotes.

Freitag, 09.10:

Alle Teilnehmerinnen unserer Pilgerreise auf dem Bayrisch-schwäbischen Pilgerweg werden informiert, dass sie einen negativen-Covid-Test benötigen, wenn sie aus Risikogebieten kommen, um in bayrischen Hotels einchecken zu können, die teilweise höhere Risikogebiete sind. Der Test darf nicht älter als 48 Stunden sein. Da die Reise am Montag beginnt, muss er übers Wochenende gemacht werden. Wie es gehen soll weiß keine so wirklich. Auch nicht, ob der Covid-Test gilt, wenn die Pilgerinnen eine Woche unterwegs sind und täglich, wie beim Pilgern nun mal das Ziel, die Übernachtungsstätten wechseln werden. Die Teilnehmerinnen freuen sich auf die Outdoor-Reise und wollen unbedingt pilgern und sich um die Testmöglichkeiten kümmern. Grandios, wie sie das alles in die Wege leiten wollen.

Reiseunternehmen Corona

Freitag, 16.10.
08.30 Uhr   Anruf von Mona von Mol-Reisen, die das Pilgern für uns organisiert, dass die Reise leider abgesagt werden muss, weil sich einige Hotels in Bayern weigern, die Teilnehmerinnen aus Risikogebieten einchecken zu lassen – auch nicht mit negativem Test. Hinzu kommt, dass die Gruppe schrumpft, da 2 Schweizerinnen eingebucht sind, die inzwischen nur mit anschließender Quarantäne einreisen dürfen.
10.10 Uhr   Mail an alle Teilnehmerinnen, dass die Pilgerreise, die in 3 Tagen losgehen sollte, abgesagt werden muss weil … Frustration, Verständnis, Wut. Die ganze Palette eben… Die Reise wird buchhalterisch storniert und die Buchhalterin angewiesen, die Gelder zurück zu bezahlen.
11.30 Uhr   Anruf der Agentur: das Beherbergungsverbot in Bayern ist aufgehoben. Die Reise kann doch stattfinden.
11.40 Uhr   Mail an alle Teilnehmerinnen: Reise findet doch statt, seid ihr noch dabei?

14.00 Uhr   Die Rückrufaktion ist erfolgreich beendet. Das Pilgern kann stattfinden, die „schlimmen“ Hotels wurden storniert und neue gesucht. Die buchhalterischen Fingerchen werden auf „alles zurück und neu einbuchen“ gesetzt. Kundinnen gehen entspannt und reisevorfreudig ins Wochenende. Die Veranstalterin noch nicht, denn weitere Tatorte stehen an. Die Wanderreise an den Rhein in 3 Tagen steht ad hoc auf der Kippe!

15.00 Uhr   Ein hessisches Hotel will 3 Teilnehmerinnen aus einem hessischen Risiko-Ort nicht ohne Covid-Test beherbergen, obwohl die Tests nur von Gästinnen verlangt werden aus nichthessischen Risikogebieten. Da sich die öffentlichen Meldungen geradezu im Stundentakt überschlagen und die Hotels auch nicht mehr wissen, wie sie sich korrekt verhalten müssen, damit keine hohen Bußgelder drohen oder gar die Schließung des Hotels, sind alle hoch angespannt. Glücklicherweise gibt es eine Teilnehmerin, die bei der Stadt Frankfurt arbeitet und die tagesaktuellsten Verordnungen vorliegen hat. Sie kann das Hotel nach ausgiebigem Hin und Her überzeugen und beruhigen. Abends um 19 Uhr ruft das Hotel an und bestätigt das testfreie Einchecken der Hessinnen. Die Veranstalterin kann auch nach Hause gehen …
Nachts fällt dann das Beherbergungsverbot für Hessen komplett weg und alle Kundinnen könnten nun ganz ohne Test einchecken … Die ganze Aufregung war umsonst. Aber jedenfalls weiß jetzt die Hälfte der Gruppe, dass sie negativ ist und die andere Hälfte ist auch gesund geblieben. Und beglückt von der Wanderreise an den Rhein sowieso.

Reiseunternehmen-Corona-Berlin

Feedback zur Wanderreise an den Rhein:
Meine erste Reise mit WomenFairTravel – und ich habe Lust auf mehr. Unter Simones Führung lief alles entspannt und doch wie am Schnürchen. Sie hat eine angenehme Mischung aus Lockerheit und Professionalität. Klasse fand ich ihre geschichtlichen und literarische Beigaben zu den Wanderungen, die sich am Mittelrhein einfach anbieten. Angesichts des Klimawandels und dem Wunsch nach sanftem Tourismus sind Reisen wie diese innerhalb Deutschland voll in meinem Sinne.
Für mich war die Reise rundum sehr schön, selbst wenn das Wetter hätte ein wenig besser sein können. Deutschland hat doch wunderschöne Seiten. Das Hotel „Altes Schulhaus“ war einfach super, das zweite war ok. Auch hier waren alle sehr freundlich, das Frühstück sehr gut. Mit Simone habt ihr eine Top Reiseführerin!! Sie ist tiefenentspannt, hat uns gut geführt und wusste viel zu erzählen. Die Mitreisenden waren alle sehr nett und es war eine sehr schöne Atmosphäre. Mir hat die Reise gut gefallen und mit Simone würde ich (fast) überall in Deutschland wandern.
Das Reisegebiet ist wunderschön, auch für diejenigen, die um die Ecke wohnen, aber natürlich auch für die anderen!

Fazit: das Glück liegt in den guten Nerven und der Gelassenheit aller!

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